Wirtschaft
Bei Emtec in Willstätt ist endgültig Schluss
Karin Ketterer
09. Dezember 2003
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Die letzten 275 Mitarbeiter der insolventen Emtec Magnetics in Willstätt erhalten noch vor Weihnachten die Kündigung. Seit gestern ist bekannt: Das Emtec-Werk wird geschlossen.
Willstätt. Jetzt ist es raus: Die Emtec Magnetics GmbH wird komplett dicht gemacht. Das ist das Ergebnis des Gäubigerausschusses, der vergangenen Freitag in Heidelberg tagte. Die Gläubiger sahen für die Weiterführung des Betriebs keine Rechtfertigung mehr.
Die 350 verbliebenen Mitarbeiter des Magnetbandherstellers Emtec in Willstätt wurden über die Schließung des Betriebs erst gestern Mittag in einer Betriebsversammlung informiert. Noch vor Weihnachten erhalten die letzten 275 Beschäftigten ihre Kündigung zum 31. März. 75 der aktuell noch 350 Willstätter Emtec-Mitarbeiter hatten ihre Kündigung bereits im November zum 29. Februar 2004 erhalten. Ob so lange noch produziert wird, ist eher unwahrscheinlich. Ende Februar soll Schluss sein.
Der Schock bei den Mitarbeiter saß indes tief: »Wir haben es alle geahnt, aber wir hatten bis zuletzt gehofft«, sagt Speditionskaufmann Peter Rendler aus Legelshurst.
Emtecs neuer Betriebsratsvorsitzender Wolf-Jörg Queisser, gerade zwei Wochen im Amt, fällt nun die undankbare Aufgabe zu, Emtecs Ende zu begeleiten: »Die aktuellen Aufträge reichen bis Ende Januar. Dafür ist auch genügend Material vorhanden. Ob die Lieferanten noch Material für eventuell neue Aufträge liefern, ist allerdings sehr fraglich.«
Die Hiobsbotschaft überbrachte Insolvenzverwalter Jobst Wellensiek gestern nicht persönlich. Diese Aufgabe übernahmen seine Mitarbeiter Thomas Oberle und Winfried End. Eine Stellungnahme war gestern weder von Geschäftsleiter Volker Nussbaum noch von Insolvenzverwalter Wellensiek zu erhalten. Vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens im März waren allein in Willstätt noch 1050 Mitarbeiter beschäftigt.
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