Buchautor Jörg Max Weisbrod wird 80 Jahre alt
Jörg Weisbrod aus Zell-Weierbach wird 80 Jahre alt. Immer noch ist er umtriebig und feiert gern.
"Ich hoffe, noch viele schöne Jahre auf den Putz hauen zu können!«: Sein Alter traut man ihm gar nicht so recht zu und sieht es ihm auch nicht an. Und wenn Jörg Weisbrod sagt: »Das einzige, was mir heute ein wenig fehlt, ist der Umtrieb – aber ich bin ja auch älter geworden«, dann wird so mancher sich denken, wie viel »Umtrieb« es denn bitte noch sein darf mit achzig Lenzen?
Jörg Max Weisbrod wurde zwar am 2. Januar 1937 in Berlin geboren, stammt aber von Seiten des Vaters her aus einer »uralten Schwenninger Familie«. Die Mutter seines Vaters, eine geborene Fischer, war ein echtes Schwarzwälder Original, das auf Jörg und seine jüngeren Brüder, die leider beide schon verstorben sind, einen mächtigen Eindruck hinterließ.
1943 wurden Weisbrods nach Schwenningen evakuiert und trotz seines einwandfreien Schwarzwälder Familienhintergrunds war der Junge mit den Berliner Akzent zunächst mal ein Außenseiter. »Berliner Ziginer« rief man ihm nach, und diese Schmähung hat der Jubilar zum Titel seines zweiten Buches mit Lebenserinnerungen gemacht.
Wanderung auf dem Jakobsweg
Das erste beschreibt seine Wanderung auf dem Jakobsweg. Der Verkauf der beiden Bücher und des »Straußenführers für die Ortenau«, den er seit fünfzehn Jahren herausgibt, hält Jörg Weisbrod immer auf Trab.
Nach der Schule lernte er Feinmechaniker und ging vier Jahre zur Firma A. Steudler GmbH nach Pforzheim. Gern wäre er Ingenieur geworden, »aber da hätte ich mich zu lange auf den Hosenboden setzen und lernen müssen«, gibt er unumwunden zu. Die berufsbegleitende Ausbildung zum Kaufmann sollte sich für den jungen Mann mit dem ausgesprochen kommunikativen Charakter auch als viel passender erweisen: Für die Firma Köttgen GmbH und Co. KG aus Bergisch Gladbach, die »vom kleinen Gerüst bis zur großen Hubarbeitsbühne« alles herstellte, war er später 27 Jahre als Reisender unterwegs.
Als Weisbrod 1999 in Rente ging, stand auch der Umzug nach Offenburg an – 1997 hatte er »seine« Irmi kennengelernt. »Mich hat es auf das schönste Fleckchen der Erde verschlagen«, findet der Jubilar beim Blick in die weiß überzuckerte Landschaft. Das Haus in Bad Dürrheim mit der Bauernstube, »in der wir Höllenfeste gefeiert haben«, wurde verkauft. Ein Erinnerungsstück ist eine historische Schwarzwalduhr vom Typ »Bahnwärterhäusle«.
In seiner neuen Heimat Zell-Weierbach wurde Weisbrod gleich aktiv und trat zahlreichen Vereinen bei. Der Gospelchor, der »unter der Ägide von Siggi eine sehr lustige Truppe« war, brachte ihn zum Sängerbund. Zu Hause im Schwarzwald war er Vorstand vom Heimatverein »mit 1400 Mitgliedern – da konnte man was bewegen!«, und im Vorstand vom Uhrenmuseum gewesen. Bei den Bad Dürrheimer Narro war er als Hästräger aktiv und das 2017er »Zunftblättle« der Narrenzunft Schwenningen liegt auch schon auf dem Tisch.
Zum Fest heute kommen neben vielen Freunden auch Sohn Frank, Enkeltochter Jasmin und die zwei Urenkel René und Dante.