Wie sich der Tierschutzverein Hornberg um herrenlose Tiere kümmert
"Tierschutz war wieder nötig, wir wollen helfen, aber wir robben ganz sicher nicht durch private Grundstücke", stellte Loni Rinkenauer, Vorsitzende des Tierschutzvereins Hornberg und Umgebung, in der Hauptversammlung am Samstag im Gasthaus "Rose" heraus. Denn immer noch hielten sich hartnäckig Stimmen, die genau dies befürchteten.
Sie beleuchtete die Tierschicksale, um die sich der Verein im vergangenen Jahr kümmerte. Großen Dank zollte Rinkenauer Hornbergs Gemeinderäten für ihre Einsicht zur Notwendigkeit der zum April in Kraft getretenen Katzenschutzverordnung. Denn unter den 101 Tieren, die vergangenes Jahr beim Verein verbucht wurden, seien zahlreiche Katzen samt Katzenbabys. Genau hier setze die Verordnung an – ohne dass die Eigentümer gegängelt würden, aber um endlich Licht am Ende des Tunnels angesichts der Flut an Katzen zu sehen.
Wie aufwendig die Arbeit gerade rund um die Aufzucht der Jungkatzen sein kann, verdeutlichten Fotos. Füttern, pflegen, Fallen und Kameras aufstellen, zeitintensive Einfangaktionen, hinzu kamen entflogene Vögel, kranke Emus, verwahrlostes Dammwild und mehr. Die Einsatzliste, dokumentiert mit teils schlimmen Fotos, ist lang. In einigen Fällen sei nur noch die Erlösung der Tiere geblieben.
Seine Arbeit bescherte dem Verein im vergangenen Jahr Tierarztrechnungen von nahezu 10.000 Euro, aber auch 681 Schichten an 227 Tage allein rund um die Betreuung von Katzen. Ein Dank erging an alle Spender, besonders an die Bürgerstiftung Hornberg, die das Jahr des Stubentigers ausgerufen hatte, und finanziell die Kastrationen unterstützte. Daher habe man vergangenes Jahr "auf Bettelbriefe" an die Unternehmen verzichten können. Erfolgreich waren auch Aktionen bei Märkten und anderen Veranstaltungen, die sehr gut angenommen worden seien. Ein Dank galt auch dem Wolfacher Tierarzt Meinhard Sieder, der den Hornberger Tierschützern nahezu rund um die Uhr zur Verfügung stehe. Unbezahlbar sei ferner das Engagement von Annerose und Werner Wöhrle.
Notfallkosten
"Unglaublich beeindruckend, wenn man sieht, was da so an Arbeit anfällt und mit welcher Liebe und Geduld Sie unterwegs sind, selbst in der Nachsorge und falls nötig im Zurückholen von Tieren", wertete Bürgermeister Marc Winzer das Engagement. Er verband seine Rede mit einem großen Dank und der Bitte "weiterzumachen", wohlwissend, dass dieses Engagement die Kommune entlaste, die ohne Tierschutzverein mit mancher Aufgabe selbst betraut wäre. Winzer gab zur großen Freude der Mitglieder bekannt, dass er den Antrag zur Übernahme von Notfallkosten bereits unterschrieben habe. Von Gutach erhoffe man sich ebenfalls noch eine Unterschrift, so Loni Rinkenauer.
Sie wurde ebenso im Amt bestätigt wie die zweite Vorsitzende Angela Grieß, Kassierer Joachim Hurst und Schriftführerin Andrea Uhl sowie die Kassenprüferinnen Annette Benzing und Anke Endres.
Katzenstation
Vorsitzende Loni Rinkenauer gab bekannt, dass der Tierschutzverein eine Katzenauffangstation plane. Hintergrund sei unter anderem, dass offizielle Förderungen wegfielen. Künftig würden demnach nur noch Tierschutzvereine mit einem Tierheim unterstützt. Bisher konnte man in Hornberg mit Unterstützungen von jährlich bis zu 1500 Euro rechnen. In Baden-Württemberg gebe es 114 Tierschutzvereine, von denen 68 ein Tierheim hätten. "Das heißt 46 Vereine wie wir bekommen keine Unterstützung mehr", bedauerte Rinkenauer. Und das, obwohl gerade "die kleinen Vereine rennen, machen und tun".
Tierschutzverein Hornberg und Umgebung
Vorsitzende:
Loni Rinkenauer,
Tel.: 0178/3014202
Gegründet: 1986
Mitglieder: 157