Josef Müller sprach über Drogen, Sex und Mafia
Unter dem Motto »CZ-Agape hautnah« hatte das Christliche Zentrum Agape zu einer besonderen Veranstaltung eingeladen und dazu den »ziemlich besten Schurken«, wie er sich in seinem Buch nennt, Josef Müller, zu Gast.
Als Josef Müller mit seinem Rollstuhl die eigens für ihn gebaute Rampe auf die Bühne des CZ-Agape rollte, hatte er die Aufmerksamkeit der 100 Besucher im Saal. Sehr lebendig erzählte er aus seinem Leben, begann mit dem tragischen Autounfall, der ihn mit 17 Jahren an den Rollstuhl fesselte. Schon damals ließ er den Kopf nicht hängen, empfand seine Querschnittslähmung nicht als Behinderung, sondern nur als Gehbehinderung.
Vier Kanzleien
Er wählte den Beruf des Steuerberaters, hatte innerhalb kurzer Zeit vier Kanzleien aufgebaut und schon an dieser Stelle wird dem Zuhörer klar, dass Josef Müller ein zielstrebiges Energiebündel ist.
Müller war einer der schillerndsten Personen der Schickimicki-Szene Münchens, fuhr mehrere Autos gleichzeitig, war im Besitz von Yachten und lebte ein Leben in Saus und Braus. Er arbeitete sich weiter nach oben als Anlageberater. Kunden brachten ihr Geld in Plastiktüten zu ihm, damit er es für sie anlege.
Eines Tages trat ein Mann in sein Leben und fragte ihn, ob er sein früh ausgezahltes Erbe nach Deutschland schmuggeln könnte. Und so begann vorerst unwissend sein Dienst für die Mafia.
In vier Hartschalenkoffern transportierte er insgesamt neunmal vier Millionen Dollar nach Deutschland. Das Geld lieh er sich und spekulierte damit an der Börse bis er durch einen Börsencrash alles verlor. Da dieses Geld nur geliehen war, musste er um sein Leben bangen. Schon da begannen die Todesängste von Josef Müller. Aber er machte weiter, lieh sich Geld von seinen anderen Mandanten und verprasste auch das. Sein ausschweifender Lebensstil mit Sex, Drogen und Alkohol fing an zu wanken.
Nachdem er mehrere Monate vor der Polizei geflüchtet war, stellte er sich später und verbüßte eine fünfeinhalbjährige Haftstrafe im Münchener Gefängnis.
Dort fing er an über sein Leben nachzudenken und nach Gott zu suchen. Er fand eine Bibel und fing an sie zu studieren. Das, wonach er suchte fand er dort.
Einen anderen Schatz
Heute sei ihm Geld nicht mehr wichtig, er hätte einen anderen Schatz gefunden. Der Mittelpunkt seines Lebens, nämlich er selbst, habe sich gewandelt. Jetzt sei die Beziehung zu Gott ihm das Wichtigste. Er ermutigte die Zuhörer, sich Gott anzuvertrauen und sich eine Kirchengemeinde zu suchen, in der man ein geistliches Zuhause findet.